Der Ortsverband Contergan/Thalidomidgeschädigter Düsseldorf e. V. vertritt keineswegs eine völlig ablehnende Haltung zur Anwendung von Contergan/Thalidomid als letzte Alternative zur Behandlung verschiedener schwerer Krankheiten. Aber die Anwendung von Contergan/Thalidomid muss in verantwortlicher Art und Weise geschehen, unter Berücksichtigung der fatalen Nebeneffekte. Es müssen stark einschränkte Bedingungen eingehalten werden, um eine falsche Anwendung zu verhindern und die Kontrolle zu erhöhen. Das Programm „S.T.E.P.S.“ (Weitere Information in englisch), das von dem amerikanischen Pharmaunternehmen Celgene unter Hinzuziehung des kanadischen Contergan/Thalidomidgeschädigten-Verbandes (TWAC) entwickelt wurde, enthält wichtige Punkte, um die klinische Anwendung von Contergan/Thalidomid in verantwortungsvoller Weise abzusichern, um möglichst die bekannten, katastrophalen Nebenwirkungen zu verhindern. Der Ortsverband Contergan-/Thalidomidgeschädigter Düsseldorf e.V.steht hinter der Anwendung dieses Programms.

Nachdem Contergan/Thalidomid auf Grund des Conterganskandals jahrelang als Arzneimittel als geächtet galt, wird die Substanz heute wieder häufig benutzt und eingesetzt.Ein israelischer Hautarzt, der einer Lepra-Patientin Contergan/Thalidomid aus Restbeständen verabreichte, fand im Jahre 1964 heraus, dass sich ihre Geschwüre am nächsten Tag deutlich zurückgebildet hatten. Bedingt durch diese Entdeckung, erlebt der Contergan-Wirkstoff Thalidomid eine Renaissance.

Weltweit wird Thalidomid heute hauptsächlich für die Behandlung von Krebs und Lepra verwendet. Weitere mögliche Einsatzgebiete, die zurzeit untersucht werden, bestehen in einem Einsatz z.B. als Rheumamittel und als Medikament gegen AIDS.